Ahoi, Ihr Lieben!

Ich bin Matthias Morr - seit 1995 arbeite ich in den Medien. Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen - vieles habe ich in der Vergangenheit gemacht. Heute gibt’s mich meist online - von YouTube-Video über Livestream bis Podcast - und teilweise sind dann Hunderttausende dabei.

Von damals

bis heute

  • Um 12 Uhr mittags werde ich im Krankenhaus in Wolfenbüttel geboren. Wenn ich heute im Ausland erklären muss, wo ich herkomme ist das ganz einfach “Hometown of Jägermeister”.

  • 1988 bekomme ich meinen ersten Computer zu Weihnachten - einen Amiga 500 für 700 Mark. Die Basis für alles Digitale später in meinem Leben. Schon früh fasziniert mich online - und ich überrede meine Eltern ein Modem samt Bildschirmtext-Zugang zu bestellen.

  • 1995 mache ich nicht nur Abitur, ich fange auch als freier Mitarbeiter bei der Wolfenbüttel Zeitung an. Wahnsinnig schlecht bezahlt wird das zwar - die Fotos entstehen noch überwiegend analog und in schwarz-weiß.

  • 1998 werde ich mit 22 der jüngste Reporter beim NDR-Hörfunk in Hannover. 2000 kommt der Wechsel nach Hamburg zu NDR 2 und später zu NDR 90,3, wo ich bis 2009 arbeite. Dort moderiere von zu jeder Tageszeit und habe mit dem “Treffpunkt NDR 90,3” eine Talksendung, wo ich Stars, wie Udo Jürgens, Hape Kerkeling oder Marianne Rosenberg begrüße.

  • 2006 und 2007 mache ich Fortbildungen zum TV- und Videojournalisten. Fortan arbeite ich unter anderem als Produzent von Webvideos für die Computer Bild und für zahlreiche Unternehmen.

  • 2008 lade ich testweise eine vertonte Diashow auf YouTube über AIDAbella hoch. Es dauert noch bis 2015 bis ich aus YouTube einen Vollzeit-Job mache. 2022 hat mein YouTube-Kanal über Kreuzfahrten nicht nur knapp 90.000 Abonnenten, die Videos wurden seit Beginn auch mehr als 50 Millionen Mal geschaut.

Von Matthias Morr zum Schiffstester und wieder zurück

(Interview mit mir selbst)

Du warst ja viele Jahre als Schiffstester bekannt - du hast dich jetzt von dieser Marke komplett verabschiedet - warum das denn? War es das für dich mit den Kreuzfahrtschiffen?

Nein, natürlich nicht… Was die Marke angeht: Das Problem, wenn man so will, ist, dass Schiffstester keine Marke ist, die man schützen kann - genauso wenig, wie beispielsweise Restaurantester. Was ich ja seit Jahren mache: Ich stelle Kreuzfahrtschiffe vor - auf eine eher unterhaltsame Weise - da geht es schon auch um kritische Punkte - aber ich habe im Grunde nie das Bild eines wirklichen Schiffstesters, falls es den überhaupt gibt, so wirklich erfüllt. Da stellt man sich jemanden vor, der mit einer Checkliste übers Schiff geht - auf der Jagd nach dem Staubkorn, das beim Reinigen vergessen wurde.

Es ging mir auch jetzt darum etwas zu finden, was ich verwenden kann, so lange ich in irgendeiner Form arbeite - mal ganz unabhängig von einem Thema. Und da lag mein Name natürlich auf der Hand - zumal ich ja mit der morr.de-Domain auch noch über eine ganz gute Webadresse verfüge.

Natürlich habe ich in den vergangenen Jahren stark davon profitiert, dass der Kreuzfahrtmarkt in Deutschland stark gewachsen ist - und es so immer neue Schiffe vorzustellen gab. In den nächsten Jahren gibt’s noch drei Mein-Schiff-Neubauten - aber weitere Schiffe für den deutschen Markt sind jetzt - Stand Anfang 2023 - erstmal noch nicht bestellt worden.

Jetzt warst du einige Wochen in Thailand - und hast auch von dort Videos über deine Reise produziert - die hatten mit Kreuzfahrten gar nichts zu tun… Gib’s doch zu, dass du keine Lust mehr hast auf Kreuzfahrten!

Ich sag’s mal so: Die Dosis macht das Gift. Wenn man etwas auf eine unterhaltsame und kreative Weise zeigen möchte, dann ist das natürlich nicht hilfreich, wenn das Erlebnis an Bord jedes Mal immer ähnlich ist - aber das muss natürlich auch so sein, das ist ein Erfolgsfaktor von starken Reedereien. Das Produkt ist darauf ausgelegt, dass man es ab und an mal erlebt und nicht ständig immer wieder.

Wie löse ich das für mich? Ganz einfach - in dem ich insgesamt weniger auf Schiffen reise - das mache ich nun aber jetzt auch schon das dritte Jahr in Folge - so neu ist das jetzt nicht… Aber ich habe jetzt in Thailand gemerkt, was für einen positiven Einfluss doch eine für mich neue Umgebung hat.

Irgendwie war das früher auch mal abwechslungsreicher, was du so an Reedereien und Schiffen vorgestellt hast…

Tja, die große Schwierigkeit ist - die Marken, die in Deutschland viel gefahren werden, die Videos darüber werden auch viel geschaut. Natürlich finde auch ich eine Carnival Celebration beispielsweise spannend - da würde sicherlich der lange Morr-Rundgang über das Schiff noch angeschaut werden, das war es dann aber auch. Dafür kann ich einfach keine Woche investieren und in die Karibik fliegen. Natürlich ist es dort warm, was natürlich schön ist - so ein Tripp ist aber auch wahnsinnig anstrengend. Es fehlt an der Stelle dann schlicht und ergreifend auch ein Geschäftsmodell.

Am Ende ist schon klar, dass ich nicht nur AIDA und Mein Schiff machen kann - Phoenix, MSC, Costa und Hapag-Lloyd Cruises werden natürlich auch von Deutschen gefahren - aber danach wird es - wenn man es so ausdrücken will - schnell nischig - und das muss ich dann mindestens drei Mal hinterfragen, ob es sinnvoll ist, das zu machen.

Mach es doch wie viele Kreuzfahrt-YouTuber in den USA und lass dich doch von deinen Followern bezahlen…

Sehr guter Punkt - das dürfte für einige Kollegen dort ganz gut funktionieren, in dem sie von einigen jeden Monat einen bestimmten Betrag erhalten. Was mir aber daran nicht gefallen würde: Ich würde mich da zu sehr unter Druck fühlen, immer etwas abliefern zu müssen - und das würde für mich nicht funktionieren. Ich muss schon Lust darauf haben, auf ein Schiff zu gehen - wenn ich es nur noch mache, weil ich es muss, dann könnte man mir das anmerken - also keine gute Idee. Was man auch sehen muss: Die Kollegen in den USA zahlen vielfach ihre Reisen selber - das machen ich und zahlreiche Kollegen in Deutschland nicht - von daher sind wir auch weniger auf Spenden angewiesen. Was aber nicht bedeutet, dass ich mich nicht darüber freue, wenn ich mal eine bei YouTube bekomme.

Hättest du dir nicht einfach einen ganz normalen Job suchen können?

Das wäre ja langweilig. Was im Moment ein großer Luxus ist: Mein Job kann sich meinem Leben anpassen - bei den meisten Menschen passt sich das Leben dem Job an. Und wie sich das für mich die nächsten Jahre entwickeln wird, wird man sehen. Ich habe zu einer Zeit auf YouTube angefangen, wo ich einer der ersten war mit Kreuzfahrtinhalten. Heute ist nicht nur YouTube - sondern generell das Netz - voll mit Kreuzfahrtschiffen. Klar, dass ich da immer einen Weg suche, das Ganze sinnvoll weiterzuentwickeln - Ideen habe ich da schon ohne Ende. Nicht umsonst ist das einer meiner Lieblingssprüche: Wer nicht geht mit der Zeit, der geht mit der Zeit.